52 Games #8 – Stadt: Mirror’s Edge


Zum Thema Stadt wecken viele Spiele diverse Assoziationen der verschiedensten Art in mir. Aber als erstes und bestes Beispiel fällt mir Mirror’s Edge ein.

Warum gerade dieses Spiel? Zwar ist die Darstellung der großen Stadt hier nicht unbedingt realistisch geworden, so sieht man beispielsweise abgesehen von den Gegnern keinen einzigen normalen Einwohner, zumindest nicht in der unmittelbaren Nähe. Allerdings ist das nicht unbedingt schlecht, ganz im Gegenteil. Das Spiel erzeugt hier durch die Abwesenheit normaler Anwohner eine Atmosphäre der völligen Leere. Interaktion wie in Rollenspiel-Städten mit allen möglichen Charakteren ist hier nicht gefragt. Es gibt (außerhalb der Zwischensequenzen) keine Gespräche, kein Interagieren mit Anderen. Ich kann nicht genau erklären warum, aber für mich persönlich lässt das die Stadt im Spiel noch viel größer, erdrückender erscheinen. Vergleicht man das beispielsweise mit Deus Ex: Human Revolution, so treiben sich dort sowohl Verbündete als auch Gegner und völlig unbeteiligte Personen überall in der freien Welt herum. Man kann mit fast allen einen Dialog beginnen. Die Stadt dort schafft es allerdings nicht, einen Eindruck wirklicher Größe zu erzeugen. Mirror’s Edge dagegen macht das besser und überzeugender als jedes andere „städtische“ Spiel, das ich bisher spielte.

Mirror’s Edge ist einfach ein tolles Spiel. Nicht nur wegen seiner sehr surrealen Darstellung dieser Stadt. Eigentlich wäre es damit auch fast ein Kandidat für das Thema Minimalismus geworden, denn einerseits stellt es die Stadt riesig, andererseits aber auch vollkommen minimal dar. Wie erwähnt leer, kalt. Alles ist in den selben tristen, weißgrauen Farbtönen gehalten. Alles wird reduziert auf die wenigen Elemente, die man zum Zweck seiner eigenen – möglichst schnellen und effizienten – Fortbewegung benutzen kann, nur gebremst von der eigenen Unfähigkeit oder den Gegnern. Wenn man an den Punkt kommt, an dem man das Spiel richtig beherrscht, verschwimmt alles im Rausch der Geschwindigkeit.

Man sieht, das Spiel hätte zu vielen Themen in diesem Blogprojekt gepasst. Dennoch wähle ich es zum Thema Stadt, weil es gerade in dieser Hinsicht eine für mich einzigartige Atmosphäre erzeugt.

Dieser Blogeintrag zum Thema “Stadt” ist ein Teil des Blogprojektes 52 Games von Zockwork Orange. Jede Woche wird ein neues Thema vorgegeben, zu dem es dann ein passendes Spiel zu wählen gilt, über das jeder teilnehmende Blogger seinen Senf in Form eines Blogeintrages abgeben kann.


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