52 Filme #11 – Vom Buch zum Film: The Lord of the Rings


Zum Thema Buchverfilmungen fällt mir spontan Lord of the Rings ein. Allerdings nicht, weil die Buchvorlage besonders gut gewesen wäre, nein, ganz im Gegenteil – weil ich die Bücher schon immer ziemlich langweilig und unspannend fand, es Peter Jackson aber geschafft hat, aus der Vorlage eine ganz großartige Trilogie zu zaubern.


Viele werden mit dem Kopf schütteln und nicht verstehen, wieso ich die Bücher langweilig finde. Nun ja, ich hatte das früher schon öfter gehört und mich deswegen eigentlich immer davor gedrückt, die Reihe zu lesen. Irgendwann startete dann der erste Teil im Kino und ich ging ihn mir tatsächlich ansehen. Eben nicht, weil mich die Vorlage oder Geschichte an sich interessierte, sondern eigentlich nur weil die Verfilmung von Peter Jackson kam, der seit Braindead, einem seiner ersten Werke, einer meiner Lieblingsregisseure war. Doch dieser ist nur einer von seinen vielen guten Filmen abseits des Mainstreams, ich gab dem neuen Werk also seine Chance auf der großen Leinwand. Selbstverständlich hat mich der Film vollkommen überwältigt – heute ist die Trilogie zusammen mit Star Wars und Indiana Jones eine der drei größten und besten Trilogien der Filmgeschichte überhaupt und zählt zu meinen Lieblingsfilmen.

Mein Interesse an den Büchern war nach dem Genuss des ersten Films natürlich geweckt. Ich beschloss, mir die Bücher doch noch zu kaufen und sie zu lesen. Ich wollte das aber nicht zwischen den Filmen tun, sondern wollte zuerst die Filme komplett sehen und später die Bücher lesen, damit ich mir nicht die Spannung und Vorfreude auf den nächsten Teil nehme. Das hat sich als eine gute Entscheidung erwiesen.

Nachdem auch der letzte Teil im Kino gelaufen war, ich alles gesehen hatte und somit den vollständigen Verlauf der Geschichte kannte, bestellte ich die Bücher und habe eines nach dem anderen gelesen. Alle. Zuerst das Silmarillion, dann den Hobbit, dann die eigentliche Trilogie. War das den Filmen ebenbürtig oder gar überlegen? Keinesfalls. Ich habe mich geradezu durch die Bücher quälen müssen. Normalerweise lese ich sehr gerne und viel. In dieser Zeit habe ich im Schnitt fast ein Buch pro Woche gelesen, teils sogar mehr, eine generelle Leseunlust kann es also nicht gewesen sein. Dass das Silmarillion einfach nur eine trockene und verdammt langweilige Aufzählung vieler Stammbäume ist, in dem man nur erfährt wer mit wem welche Nachkommen gezeugt hat, Generation für Generation, immer wieder, immer wieder, immer wieder, das kann man nicht leugnen. Damit hatte ich auch vorher schon gerechnet, daher hatte ich noch die Hoffnung dass es noch besser werden würde. Wurde es aber nicht, zumindest nicht viel besser. Am flüssigsten und kurzweiligsten las sich noch der Hobbit, aber die Haupttrilogie war auch viel zu langweilig und belanglos, um mich auch nur in irgend einer Form zu packen. Hätte ich die Filme nicht gekannt und nicht gewusst, was für ein geniales Meisterwerk Peter Jackson aus dieser Vorlage gezaubert hatte, hätte ich die Reihe vermutlich nicht mal bis zum Ende gelesen. Und das muss bei mir schon was heißen.

Darum Hut ab vor Peter Jackson. Er ist wirklich ein Meister seines Fachs und macht sogar aus Scheiße einer sehr anstrengenden und langweiligen Vorlage noch Gold.

 

Dieser Blogeintrag zum Thema „vom Buch zum Film“ ist ein Teil des Blogprojektes 52 Filme von Halliway. Jede Woche wird ein neues Thema vorgegeben, zu dem es dann einen passenden Film zu wählen gilt, über den jeder teilnehmende Blogger seinen Senf in Form eines Blogeintrages abgeben kann.