Final Fantasy XIII – endlich!


Nachdem ich es ein paar Stunden angezockt habe, wird es Zeit meinen Senf loszuwerden und die ersten Eindrücke genauestens zu beschreiben 😀

Grafisch gibt es erstmal nichts anzumäkeln. Nachdem das Spiel ja ursprünglich für die PS2 geplant war, und erst im Lauf der späteren Entwicklung auf die PS3 als Zielplattform angepasst wurde, hätte der eine oder andere vielleicht ein paar Schwächen erwartet, aber davon ist nichts zu sehen. Die Grafik ist gut so wie sie ist, zwar nicht auf PS3-Referenzniveau, aber auf hohem Niveau dennoch. Die Umgebungen sind sehr schön gestaltet, düster sieht die Unterwelt aus, die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und detailliert. Und die Zwischenvideos erst – sie sind atemberaubend schön, sie stehen denen der älteren Teile in nichts nach. Bei manchen Szenen in der wundervoll umgesetzten Unter- und Oberwelt ist mir die Kinnlade auf den Boden gefallen! Sogar an Avatar könnte sich der eine oder andere erinnert fühlen beim Anblick der Umwelt.

Nächster Punkt, das alleits beliebte und immer wieder geänderte bzw. verfeinerte Kampfsystem. Nunja, hier gibt es richtig viel zu erzählen. Erstmal war ich in den ersten Spielstunden geschockt und verwundert, weil ich einfach nicht gelevelt habe. Kämpfe werden zwar mit Sternen bewertet, man sieht wie viel Schaden man pro Sekunde anrichtet, alles schön detailliert. Aber Erfahrungspunkte gibt es keine und der ATB-Level der Figuren (zunächst das einzige, was im Statusmenü angezeigt wird) bleibt unverändert stehen. Bis sich dies ändert, gilt es, etwa zwei bis vier Stunden abzuwarten, je nach dem Tempo, mit dem man das Spiel durchquert. Erst dann erhält man die Paradigmen und kann wie gewohnt leveln, dazu aber später mehr. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Tutorials zu sehen, in denen die Menüs, Kampfsysteme und Hintergründe erklärt werden. All das zusammen gibt einem anfangs das Gefühl, selbst nach vier Stunden Spielzeit noch im Intro zu stecken. Es erweckt den Eindruck, dass das eigentliche Spiel unglaublich umfangreich werden muss, wenn man schon alle Erfahrungspunkte, die man in den ersten Stunden gesammelt hätte, vollkommen ignoriert – in früheren Teilen hätte man hier schon Level 10 überschritten, hier geht’s jetzt aber erst richtig los.

Im Vorfeld habe ich (von ein paar Trailern mal abgesehen) eigentlich so wenig wie möglich über das Spiel gelesen, um mir die Überraschung zu bewahren und nicht zu viele Infos schon zu früh zu sehen. Ich wusste also auch nichts über das Kampfsystem. Erwartet oder erhofft habe ich eine Erweiterung des Systems aus FF XII, das mir ausgesprochen gut gefallen hat. Man konnte dort Aufgaben verteilen, und so hat jeder einzelne der Charaktere automatisch das getan, was man ihm vorher (sehr detailliert übrigens!) aufgetragen hatte.
Die HP eines Charakters fallen unter 50%? Heile ihn mit Mittel XYZ! Partyleader greift Gegner an? Person X, tue das ebenfalls, Person Y, verteidige in der Zeit den Leader! Und so weiter, um nur zwei Beispiele zu nennen. Es gab endlos viele Möglichkeiten, man konnte damit die Kämpfe vollständig automatisieren, soweit dass man irgendwann gar nicht mehr selbst eingreifen musste und alle nötigen Aktionen selbstständig ausgeführt wurden. Man konnte es aber auch lassen, wenn man lieber manuell kämpfte, es blieb dem Spieler überlassen. Einige haben das System gehasst, es hat die Fans gespalten – ich persönlich fand es super. Hochleveln hat nicht genervt wie früher, denn man lief einfach kreuz und quer durch einen Bereich mit starken Gegnern und gekämpft wurde automatisch 😀

Hier haben wir es nun mit etwas grob ähnlichem zu tun. Das Kampfsystem würde ich als eine Mischung aus FF X-2 und FF XII beschreiben. Nach einer gewissen Spielzeit, wenn es richtig losgeht, lernt man die Paradigmen und dem „Paradigm-Shift“ kennen. Man verteilt innerhalb der Party Rollen, Commander und Heiler beispielsweise. Dies erinnert an FF X-2, weil man dort über Kostüm-Sphäroiden die Charakter-Eigenschaften anpassen konnte. Es erinnert an FF XII, weil die Figuren, die man nicht selbst steuert, automatisch agieren. Man steuert hier direkt nur die Hauptfigur, nicht die restlichen Partymitglieder. Diese handeln vollständig selbstständig, bestimmt durch die ihnen gegebene Rolle. Die Anfangskonfiguration sieht so aus: der Commander greift Gegner an, die zwei Mitspieler attackieren derzeit mit kurzen und schnellen Angriffen den selben Gegner, um ihn schnell in den empfindlichen Zustand zu versetzen. Hierzu muss ein Balken hochgetrieben werden, dessen Stand sich mit jedem Treffer erhöht. Das zweite Paradigma, welches man kennenlernt, besteht dagegen aus einem Angreifer, einem Verteidiger und einem Heiler. Nun kann man auch selbst Paradigmen erstellen und die während eines Kampfes jederzeit innerhalb von Sekunden ändern. Hier bleibt es abzuwarten, wie viele Rollen man im Lauf des Spiels noch erhält und wie weit man dieses System anpassen kann. Ich halte es jetzt schon für äusserst gelungen, wenn es sich in die richtige Richtung entwickelt kann es für mich auch den zwölften Teil bezüglich des bisher besten Kampfsystems vom Thron stoßen.

Zur Handlung will ich gar nicht viele Worte verlieren, hier soll sich jeder selbst überraschen lassen. Nur so viel sei gesagt: Man fühlt sich sofort wieder zu Hause im aktuellen Teil der Saga. Das gute alte FF-Flair, das sich durch alle Spiele zieht, ist sofort wieder da.Die Figuren sind von Anfang bis Ende sympatisch, die Handlung ist selbst in den ersten Stunden schon fesselnd, während ich in den alten Teilen immer ein klein wenig Zeit gebraucht habe um mich hineinversetzen zu können.

Abschließend bleibt zu sagen – dies hier ist das erste PS3-Spiel, bei dem ich es mir vorstellen kann, tatsächlich bis zur Platin-Trophy zu spielen, egal wie lange es dauert oder wie aufwendig es ist. Bisher hatte ich dazu nie einen Anreiz; wenn die Hauptstory des Spiels beendet war und die für mich relevanten Sidequests/Nebenaufgaben erledigt habe ich meistens aufgehört ohne mich um Trophies zu scheren. Aber hier habe sogar ich Trophymuffel Lust, selbst die letzte Ecke und Storykleinigkeit im Spiel zu finden und jeden noch so starken, gut versteckten Ultima ins Jenseits zu befördern – für eine lange Zeit wird also erstmal kein anderes Spiel mehr den Weg in meine PS3 finden 😀

Vielleicht werde ich demnächst, wenn ich etwas mehr Zeit im Spiel verbracht habe, noch ein paar weitere Worte verlieren, aber für den ersten Tag sollte das hier reichen.
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Eine Antwort zu “Final Fantasy XIII – endlich!”

  1. Wenn meine Annahme stimmt, dass es die selben Trophys und Achievements gibt (ich frevele ja, indem ich es auf der 360 spiele) sollte das ja kein Problem sein, ist ja alles storyrelevant oder hochleveln.

    Ach ja: Euer Feed ist immer noch blöde und wenn ihr den Kommentar sehen könnt geht jetzt auch meine Mailadresse 😉